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Boudewijn Vermeulen hat immer zwischen einfachen linearen Systemen und komplexen, nonlinearen unterschieden.
Irgendwie habe ich das beibehalten.

Einfach, linear – das ist Mechanik, der Erkenntnisstand der Newtonschen Physik, also frühe Neuzeit, 17. Jhdt. Jede Wirkung hat eine Ursache.
Komplex non linear – das sind die Systemwissenschaften, die Postmoderne, Ökotrophologie, der Club of Rome, alles was mit Interkonektivität und global zu tun hat – Wetter, Klima, Organisationen, aber auch der Makrokosmos, allen voran der menschliche Körper.

Nonlinear stelle ich mir als ein Netz mit unendlich vielen Knotenpunkten vor, die sich gegenseitig beeinflußen. Erkenntnis oder Wissen ist in dieser Welt immer nur eine Annäherung, eine Exploration, work in progress.
Quantenmodelle gehen nochmal darüber hinaus.

Das was wir wahrnehmen ist fast nie das Ergebnis einer einzigen linearen Kraft.

Um so verwunderter bin ich, dass das Corona Narrativ, das gerade zwei der komplexesten Bereiche von nonlinearen Systemen (den menschlichen Körper und die Welt) betrifft mit dem simplen monokausalen Weltbild der Newtonschen Physik kommuniziert und verarbeitet wird.

Ich weiß, dass in Krisen Reduktionismus und der Rückfall in frühere Bewusstseins- oder Entwicklungsstufen vorprogrammiert ist. Das ist im ersten Schock fast immer so.

Aber es kann doch nicht sein, dass dies beibehalten wird, ohne dass sich Widerspruch regt.
Gerade wird auf dieser Grundlage unser gesamtes System lahmgelegt und eine globale Zukunft geplant!

Was wir in solchen Situationen brauchen ist das direkte Gegenteil von einer trügerischen, Wissen und Sicherheit vorgaukelnden Propaganda.

  • Wir brauchen Fragen, die die Vielschichtigkeit dieses Themas erschließen.
  • Wir brauchen den Mut uns dem, was wir nicht wissen zu stellen.
  • Die Chuzpe einfache monokausale Erklärungen in den Eimer zu treten (wo sie hingehören)
  • Und Freunde, die mit uns gemeinsam das Licht in der Dunkelheit suchen und nicht da, wo es eh schon hell leuchtet.

Erkenntnisse daraus sind meist unbequem (die Fragen auch …)

Unbequem in dem Sinne, dass man auf vielen Ebenen handeln müsste, wenn Antworten auftauchen würden. Vermutlich mit erheblichen Konsequenzen für ein, an vielen Stellen krankes und aus dem Ruder gelaufenes System. Der Virus ist dafür übrigens nicht die Ursache…

Dass das niemand will, dem es darum geht wieder gewählt zu werden, ist verständlich.

Trotzdem ist genau da die Chance, die mit jeder Krise mitkommt.

Krisen beinhalten die Einladung zum Durchbruch.

Wie wäre es, wenn wir sie nutzen?