U-Prozess , eine charmante und unzureichende Idee

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Otto Scharmer kam mit Peter Senge Jaworski et al. in einem faszinierenden Prozess auf die Idee des U-Prozesses. Dieser Prozess ist mittlerweile fest verankert, wird in zig workshops , onlinekursen etc. durchgespielt.

Was ihn m.E. so charmant macht ist, dass Otto intuitiv den Nerv des New Age getroffen hat und hier mit einer Form von Gruppenbewusstsein und wie er selbst sagt der Idee vom Ego Bewusstsein zum ECO Bewusstsein zu kommen, arbeitet. Eine ähnliche Betonung des Wir findet sich in Ideen vom Schwarm Bewusstsein und in der Arbeit etlicher New Age Gruppierungen, Thomas Hübel etc..

War der ursprüngliche Prozess den Otto in einem faszinierenden Buch Presencing beschrieben hat, noch spannend und ergebnisoffen, so ist die institutionalisierte Version im U-Prozess für mich nur noch teilweise brauchbar und leidet unter der Krankheit, die alle Ideen über kurz oder lang infiziert: Die Pflicht recht zu haben.

Die alleinige Betonung auf das Eintauchen in das kollektiv Unbewusste um Zukunft zu kreieren ist fragwürdig und nicht der einzige, vermutlich sogar der falsche Ansatz, wenn es um die Gestaltung von Zukunft geht.

In der Auseinandersetzung darüber habe ich mit meinem Freund Gerd Klostermann, einem Schwergewicht der Integralen Szene, entdeckt, dass das U eigentlich auf den Kopf gestellt werden muss.

Die Inspiration kommt aus dem Individuum, das Anteil am Geist hat und nicht dem Unterbewusstsein, dem Kollektiv. 

Das korreliert sehr schön mit Boudewijns Auffassung, der sich immer einem lauwarmen Wir verwehrt hat und statt dessen in bester therapeutischer Tradition auf der Trennung in ein klar deffiniertes Ich und Du insistiert hat.

 

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