Reparaturmodus

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Reparaturmodus ist der Standard Modus in dem Mitarbeiter und Führungskräfte laufen, solange sie in einem Kontext von Mangel feststecken.

Der Fokus liegt auf dem, was nicht funktioniert. Wer in der Organisation Probleme am schnellsten / besten identifiziert wird für qualifiziert gehalten und befördert. So zu denken, wahr zu nehmen und zu handeln wird in den jungen, prägenden Jahren vermittelt und später im Schulsystem perfektioniert und geradezu betoniert.

Reparaturmodus ist ein Teil des Kollektiven Traums: die fixe Idee, wie Dinge / Menschen sein zu sind/ haben, damit sie richtig sind.

Der Umgang mit Mängeln ist meist manisch. Im Nationalsozialismus mit seinem Rassegedanken war das extrem.

Heute mag der Reparaturmodus vielleicht noch im Maschinenbau eine notwendige Perspektive sein. Bei Prozessen wird es bereits schwieriger, wenn diese Sicht die einzig verfügbare ist. Consulting sollte man damit gar nicht betreiben, da Systeme grundlegend anders funktionieren – siehe Entropie / Chaos. Reparaturversuche bei Menschen werden immer auf Widerstand stoßen und Personalentwicklung und Erziehung ist im Reparaturmodus vermutlich gar nicht machbar.

Psychologisch ist Reparaturmodus eng mit Jammern / Beschwerde verknüpft.

Die hypertrophierte Form von Reparaturmodus ist Optimierung: die zentrale Komponente des american dream.

Eine echte Alternative zum Reparaturmodus taucht erst auf, wenn der Kontext von Mangel durchbrochen wird. Vorher braucht man eigentlich darüber nicht zu sprechen. Die Stichworte dazu sind auf der persönlichen Ebene „Großzügigkeit“ und systemisch organisatorisch „Neue Möglichkeit“ oder „world of possibilities

Achso: und wenn wirklich mal was kaputt geht? Dann gilt es der Sache auf den Grund zu gehen, die Ursache – oder was du dafür hältst – zu finden und dafür sorgen, dass es nicht wieder (mit der selben Ursache passiert. Alles andere ist Dummheit. Siehe Panne