Erwachsenen Ich

Erwachsenen Ich ist ein Begriff aus der Transaktionsanalyse.

Das Erwachsenen Ich wird gerahmt von:

Eltern Ich
Erwachsenen Ich
Kind Ich

Diese Dreiteilung ist von dem Freudschen Modell abgeleitet:

ÜBER ICH
ICH
ES

 

Das Erwachsenen Ich ist als ein vollständig entwickeltes Ich oder nach Jung als eine gelungene Individuation zu verstehen.

Es handelt (und spricht) im Hier und Jetzt und aus einer Haltung des Respekts für den/die anderen heraus.

Charakteristisch sind folgende (Handlungs-)Kompetenzen:

 

  • Er/Sie sagt die Wahrheit, ohne zu verletzen (nicht notwendigerweise die objektive Wahrheit, dafür aber die persönliche Wahrheit).
  • Er/Sie übernimmt die Verantwortung für die eigenen Gefühle (zu erkennen an persönlicher Sprache, zum Beispiel: "Ich fühle mich verletzt" und nicht: "Du hast mich verletzt").
  • Er/Sie schließt Vereinbarungen ab und hält sie ein bzw. kündigt die Vereinbarung, wenn er (sie) diese nicht einhalten kann.
  • Er/Sie sorgt für sich, ohne dabei anderen zu schaden
  • Er/Sie hat die Bereitschaft zu verzeihen.

 


Experiment

Anders als in den Naturwissenschaften geht es bei unseren Experimenten nicht um eine Mehrung des Wissens oder um objektive Beweise, sondern um Lernen. Das idealer Weise möglichst viele Ebenen berührt und unmittelbar zu veränderten Handlungen führt.

Tinkering "tüfteln" ist zielorientiertem Handeln vorzuziehen.

Die persönliche Erfahrung zählt. Wahrnehmung spielt eine entscheidende Rolle. Ein nicht urteilender Geist ist von Vorteil. Erkenntnisse sind Nebenprodukte. Viel wichtiger ist die möglichst unmittelbare Erleben.

 

Das Leben ist ein unergründliches Geheimnis. Trotzdem bleibt einem Krieger nichts anders übrig als zu versuchen es zu ergründen. Damit wird er zu einem Teil des Geheimnisses.

 

Don Juan / Carlos Castaneda


Beachtung - völlig unterschätzt und gleichzeitig fundamental

Wolf Büntig hat 1993 aus Sicht der humanistischen Psychologie einen bemerkenswerten Text über Beachtung geschrieben.

Er stellt da zum Einen fest, wie sehr das Thema in der psychologischen Literatur vernachlässigt ist und zum Anderen wie fundamental unser Bedürfnis nach Beachtung ist. Beachtung ist schlicht existentiell und lebensnotwendig, wie Luft zum Atmen.

Jede Interaktion ist letztendlich Austausch von Beachtung (Geben und Nehmen).

Zum anderen beschreibt er, wie unbeholfen unser Umgang mit dem Bedürfnis nach Beachtung ist: Nämlich eingefroren auf der Stufe eines 5 jährigen Kindes. Hier ist also ein großes, ungenutztes Potential.

 

Der Text von Wolf Büntig

https://www.zist.de/de/veroeffentlichung/beachtung-ein-menschliches-grundbeduerfnis

 

Wenn die Sensibilität für das Thema Beachtung erst einmal da, ist tauchen völlig neue Möglichkeiten in der Interaktion und auch in der Intervention auf.

 

Verwendung

 


Monkey Mind - Die loyale Opposition und die Kunst des Hirnens

Monkey Mind ist ein buddhistischer Terminus der den Aspekt des Geistes - mind - beschreibt, der immerzu zu uns schnattert, während er sich von Zweifel zu Sorgen und wieder zurück schwingt... eben wie die Affen ... In etwas abgeschwächter Form auch die Kunst des Hirnens.Read more


Der Amerikanische Traum, oder besser der Amerikanische Virus?

Die pointierteste Schilderung dieser , wie er es bezeichnete, weltweiten Seuche, habe ich vor langer Zeit bei Trevanian, in Shibumi gelesen.

Wo auch immer dieser Virus auftaucht hat er die Kraft alles zu durchseuchen.
Das fängt meist harmlos an mit Kaugummi, Coca Cola und McDonald's und setzt sich dann in einem radikal kapitalistischen Traum fort, der alles andere in einer Art Generalamnesie fortspült.

Sichtbar so geschehen hier nach dem 2. Weltkrieg und an vielen anderen Orten dieser Welt nach ähnlich radikalen Eingriffen.

War im 20.Jh. noch Krieg und Eroberung Voraussetzung und bevorzugtes Medium für die Verbreitung des Amerikanischen Viruses, so geht das heute -zumindest in meiner Wahrnehmung- mittels global player und Internet weitgehend auch ohne Waffengewalt ab.

 

Zeichen der Infektion sind neben Amnesie -man vergisst einfach die eigene Kultur und Geistesgeschichte- Konsumterror, Energieverschwendung, Intoleranz, Agon-also das Bedürfnis in ständigen Wettkämpfen der Beste zu sein- , Arroganz, Merkantilismus und ein fataler Wirklichkeitsverlust, der in etwa heißen könnte:

Du kannst alles werden, oder jeder sein, der du willst, du musst dich nur genügend anstrengen.
Und wenn du es nicht schaffst, bist du eben ein Versager.

2 Millionen Blogbeiträge täglich, Millionen von Youtube Videos und Facebook Posts, die meisten in englisch, die alle gebetsmühlenhaft das gleiche Zeug wiederkäuen: die ewig selben Gebrauchsanweisung dafür, wie man in diesem System zu sein hat um erfolgreich zu bestehen.

Und keiner protestiert mehr. In den 60ern wusste man noch um die Ironie von Wahrheiten a la facebook:

"Eat shit, 10 Million flies cannot be wrong."

Heute muss richtig sein, was 10 Millionen "likes" or "views" hat. Wie gesagt, kollektive Amnesie. Auch dort.

 

Dieses fiese Spiel funktioniert nur, wenn man einen Kontext von Mangel aufrecht erhält.
Also nichts darf "genug" sein. Geld, Sex, Macht, Position. Das "mehr desselben" wird zum Mantra und zur kollektiven Sucht.

Grautöne sind nicht mehr erwünscht. Es gilt nur noch die Suche nach dem Optimum

2nd winner is first looser -
der Zweite ist der erste Verlierer.

Das ist krank und macht krank.

Die Beteiligten - weil es nur scheinbar um sie geht, aber eigentlich Raubbau betrieben wird. Unschwer erkennbar an dem exponentialen Anstieg psychischer Störungen, die zudem immer früher im Leben auftreten.
Und das System - weil der American Dream weder Empathie noch Rücksicht kennt.

In den letzten Jahen mangelt es nicht an Reparaturversuchen.
Allerdings ist dieses System übermächtig und hat ein Momentum, eine Eigendynamik, die scheinbar unaufhaltsam immer mehr Raum auf dem Globus in Besitz nimmt.
Der Virus wird durch Öko, Gewerkschaften und eine Politik der Mitte auch nicht aufgehalten.

Irgendwie sind wir mittlerweile alle nolens volens zu Erfüllungsgehilfen des American Dream geworden.

Heilung ist möglich.

Dafür muss vermutlich als erstes die Amnesie aufgehoben sein.

Also ein Gespür für das, was ich bin, wieder eine Chance haben unter all dem Müll dessen, der ich sein sollte...

 

Mehr dazu

  • Trevanian Shibumi hier eine ausführliche Besprechung
  • Ähnlich kritisch zur Entwicklung: